Heiße Räuber im kalten Wasser

Der kalte Atem verbirgt die Sicht auf die straffe Schnur, während erneut ein kalter Schauer über den Rücken fährt… Die Temperaturen sind rapide gesunken und das Angeln bedarf in dieser Zeit des allmählichen Stillstands eine immer passivere Aktion… Doch dabei spreche ich nicht nur von den vertikal Geführten Ködern, die wir mit leichten Sprüngen über den Gewässergrund führe, sondern auch von der des Anglers selbst.   barsch vertikal„VERDAMMT, zieht einem dieser kalte Wind in die Knochen!“, denken wir uns alle als sich der bereits bildende Frost um unsere Nasen plötzlich, wie durch einen elektrischen Schlag löst! Was dort an der Rute kämpft ist noch lange nicht im Winterschlaf!   banner_q_throttle_993x280

Die Temperaturen  Sinken, doch der Hunger steigt!

  Und dabei spreche ich nicht von den Massen an Weihnachts-Keksen und herrlich duftenden Leckereien, die uns mit dieser Zeit entgegentreten, sondern von dem Fressverhalten unser heimischen Raubfische. Wie bereits angekündigt, ging es vor einiger Zeit erneut auf einen 3-tägigen Trip nach Dänemark zum Barsch- und Hechtfischen, auf dem wir uns natürlich so einiges versprachen und mit voller Hoffnung anreisten. Während wir also durch die kalte skandinavische Nacht, uns auf dem Weg zu unserem Ziel machten, mahlten wir uns bereits aus, wie wir in den kommenden Tagen ans Wasser ziehen wollten. Barsch auf Gummifisch Schließlich ging es voller Eifer und Elan zum Uferfischen auf Hecht und Barsch, wobei wir uns wohl eher auf die, wie wir dachten, häufiger vertretenden Barsche konzentrierten. Nach einigen Versuchen, den Köder auf Distanz zu bringen, um diesen dann recht stupide über den Gewässerboden heran zu faulenzen, bemerkten wir immer wieder, dass die meisten Bisse, meist genau unter der Rutenspitze auftraten und so gut wie gar nicht beim eigentlichen Animieren des Köders, einschlugen. Die Fische sind also vertreten und deutlich am Rauben, auch wenn sich der Elan und die Schnelligkeit der Räuber, eher in Grenzen hält… Schnell wurde also klar, dass auch die Fische nicht allzu viel Laune darauf haben, viel Strecke zu machen und eher viel lieber faul am Grund stehen, während die vermeintliche Beute nur so vor der Nase hin und hertanzt.  

Vertikaler Wahnsinn!

  Gesagt getan, wurden die typischen, recht schlanken Köder aus der Kiste gekramt, der passende Jigkopf montiert und der Spaß konnte beginnen. Ein paar schöne Barsche zwischen den Pollern und Steinen hervorzukitzeln macht schließlich Laune an einer leichten Spinnrute… Dass es jedoch nicht bei den Barschen bleiben sollte, wurde klar, als ein scheinbarer „Hänger“, sich plötzlich in Bewegung setze an dem leichten Tackle. Ein zuerst deutlich müder Esox, erwachte so langsam wieder zum Leben und begann endlich etwas Wärme und Bewegung in den recht trüben, kalten Tag zu bringen. Nach zahlreichen Fluchten, in dem recht flachen Wasser von gerade mal 1-2 Meter, ließ sich dieser zu einer sicheren Landung überreden…   pike-front Verblüffend zu sehen war, dass sich dieser doch recht gut genährte Herbsträuber, für einen ziemlich kleinen schlanken Vertikalköder von gerade mal 10cm entschied… „Nun ja… wenn das Fressen nur so vor der Schnauze herumspringt, sagt man auch hier nicht nein, stimmts? Im Verlauf der nächsten Stunde tauten unser Tackle, sowie unsere kalten Nasen endlich auf und der kalte Herbstwind, konnte uns rein gar nichts mehr anhaben. Dafür waren wir viel zu beschäftigt, den nächsten Faulenzer, vertikal zu verführen. Es war der Wahnsinn! Kaum ein Fisch ließ sich wirklich beim direkten Auswerfen der Köder, dazu überreden, diesen wohl zu schnell geführten „Happen“ zu attackieren. Die Räuber standen genau unter unseren Füßen und warteten nur so auf einen schlanken Pin-Tail, der mit extrem leichten Sprüngen vor ihrer Luke verzweifelte. Lukas-Teufel Unglaublich was so ein Angeltag, auch in den kältesten und unfreundlichsten Wetterlagen bewirkt. In diesem Sinne wünschen wir euch viel Erfolg am Wasser und vergesst nie: KEEP IT SIMPLE     Raubfisch Ebook    

11 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Genialer Fang! Respekt 🙂

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  • Bei den Fängen kann man nur neidisch werden. Ich fahren in 2 Wochen auf Angeltour und hoffe, dass ich nur ansatzweise so erfolgreich werde 🙂

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  • Hallo!

    Ein toller Bericht! Klasse!

    LG,

    Peter

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  • Der Fang ist wirklich super und zum Glück hast du das mit so einem lustigen Foto eingefangen.

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  • Toller Fang! Wenn man doch nur so angeln könnte wie du..
    Habe leider zu wenig Zeit um mich wirklich mal an größere Angel-Exkursionen zu wagen. Bei mir sind´s meistens nur die Bodensee-Kretzer. Schmecken aber auch wunderbar 😀
    Weiter so!

    P.S.: Ist das Bild bearbeitet?

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  • Cooler Artikel und tolle Fänge!
    Mein Mann angelt auch sehr gerne, leider konnte ich bisher noch nicht derartige Erfolge bei ihm sehen 😀
    Es ist dann eher mal eine mittlere Brachse oder Rotfeder.

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  • Bin gerade zufällig über deinen Artiekl gestolpert. Da kommt man doch gleich wieder ins Träumen. Super geschrieben. War zwar aus Zeitgründen schon eine Weile nicht mehr Angeln, aber wenn endlich alle Prüfungen hinter mir liegen, werde ich deinem Beispiel folgen um endlich auch mal wieder dieses Glückseeligkeitsgefühl bekommen wnen man einen Brocken auf dem Arm hat. Viele Grüße, mach weiter so

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  • Der Artikel hat mich geistig grade zurück in den Oktober versetzt, als wir vor Norwegen angeln waren. Ein Traum! Da hab ich auch gute 5 Kilo Filet im Koffer mit nach Hause gebracht. 😀

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  • Hallo,
    toller Artikel, wieder mal. Ich habe selbst noch keine derartigen Fänge gemacht, beschäftige mich mit dieser Thematik aber auch noch nicht besonders lang. Deine Beiträge vermitteln mir aber immer wieder aufs neue tolles und anwendbares Wissen.
    Grüße, Gerd

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  • Mal wieder ein geiler Artikel! Glückwunsch zum kapitalen Fang.

    Ich bin leider selten so erfolgreich…

    Weiter so und petri Heil!

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    • Vielen Dank für dein Kompliment 🙂
      Ach, das kommt mit der Zeit.
      Bloß nicht aufgeben, es gibt viele tolle
      Fische da draußen, die auf dich warten.

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