Auf Grund heftiger Stürme in den vergangenen Jahren und das Überschwappen großer Mengen von Salzwasser…
Seit einiger Zeit erfreut sich die Angelei auf Köhler (Handelsbezeichnung Seelachs) in der Ostsee wachsender Beliebtheit. Dass es dabei nicht immer das eigene Kleinboot oder die große Kutter-Tour sein muss, zeigt Jan Lukas Bandholz auch bekannt als „Lukas Küstenangler“ an seinem Heimatgewässer: Der Flensburger Förde.
Ein Platschen in der Dunkelheit…
„Meinst du die Fische kommen von allein an den Haken?“ „Ist das die neue Form des Ansitzangelns?“ Solche Kommentare muss man sich wohl schon mal anhören, wenn man mit einer Tüte Chips in der Hand, an dem Kai einer kleinen Hafenstadt sitzt, die Spinnrute inklusive montiertem Kunstköder neben sich auf dem Boden. Unbeirrt beobachte ich das Wasser. Trotz einer schwachen Brise ist die Wasseroberfläche in dem windgeschützten Innenhafen kaum gekräuselt. PLATSCH – Darauf habe ich gewartet! Schnell ist die Chipstüte bei Seite gelegt und ich feuere den Popper in Richtung des Platschens und der Ringe auf dem Wasser. Nach mehreren kurzen Schlägen mit der recht steifen Hechtrute folgt ein Einschlag. Der Fisch hat den Köder von der Oberfläche geschnappt und zieht jetzt ordentlich Schnur ab. Nach kurzem aber heftigen Drill, der mir viel Fingerspitzengefühl abverlangt, kann ich den Fisch durch die Poller am Uferbereich bugsieren und sicher landen. Es ist einer, der für ihre Kampfkraft bekannten Köhler, die sich seit einigen Jahren vermehrt in der Ostsee herumtreiben und dabei gut abgewachsen sind.
Dieser Köhler ging auf einen aggressiv geführten Popper (Oberflächenköder). Mit seinen 50 Zentimetern ist er ein durchschnittlich großer Besucher an diesem Abend.
Der Plan ist aufgegangen. Obwohl ich in den Vortagen viele Köhler, auch auf Gummiköder fangen konnte bereuhe ich meine Köderwahl nicht. Einige spektakuläre Fehlbisse an der Wasseroberfläche später hängt der nächste Köhler an der Angel. Die Entscheidung zum Oberflächenköder lag nach all der sichtbaren Aktivität der pelagischen Jäger auf der Hand. In der Vergangenheit hatten sich schließlich auch gerade kleine, leicht einzusaugende Gummis an leichten Köpfen aus dem selben Grund bewährt. Großer Vorteil der schwimmenden Hardbait ist natürlich ihre Haltbarkeit. Verluste und Verschleiß sind hier kein Thema.
Hardbaits widerstehen entgegen der üblichen Gummis vielen Bissen der Köhler… andersherum können die Seelachse den auffälligen Hardbaits nur selten widerstehen.
Um ein Verheddern mit der Schnur und unnötiger Fummelei beim Abhaken der Fische in Zukunft vorzubeugen, habe ich nach diesem Angeltrip, bei meinen Poppern die vorderen Haken entfernt und/oder die Drillinge durch Einzelhaken ersetzt. Köder der passenden Größe sind oft mit feindrähtigen Minidrillingen zum Barschfischen ausgestattet und sollten angemessen umgerüstet werden.
Oben ein bereits „abgerüsteter“ Popper – Unten ein Typischer Barschpopper mit feinen Haken. Den Umbauten sind hier keine Grenzen gesetzt: Twisterschwänze und Einzelhaken sind nur zwei Beispiele – zusätzliche Sprengringe, Spinnerblätter oder fluoreszierende perlen können den Köder noch attraktiver machen.
Natürlich wäre es überspitzt zu sagen Köhler würden nur beissen wenn man sie sieht, dennoch kann man die aktive Angelei auf die dorschartigen Räuber auch mal gemütlich angehen lassen und bei der Kälte mal die Finger in den warmen Jackentaschen oder der Snack-Tüte vergraben. Hin und wieder kommt halt doch der Fisch zum Angler. Falls ihr also in der Raubfisch-Schonzeit eine Alternative zu Hecht und Zander sucht, traut euch ruhig mal an unsere Salzwasser-Torpedos ran – manchmal verraten sie sich von selbst 😉
Petri und Tight Lines
Lukas
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